Vortrag im Rahmen des Zeitgeschichtetag 2018
6. April 2018
Institut für Zeitgeschichte
Universität Wien
Spitalgasse 2-4, Hof 1, 1.13
1090 Wien
PANEL: Perspektiven nationalsozialistischer Täterinnen und Täter: Fotografie, Film und Ausstellung
Der heutige Umgang mit NS-Täterinnen und Tätern erzeugt bzw. zeigt spezifische Vorstellungen von der Vergangenheit; ebenso wird für diesen Umgang durchaus auch auf Täter-Überlieferungen, wie Fotografien, zurückgegriffen. Das Panel widmet sich nationalsozialistischen Täterinnen und Tätern im Spiegel der Medien Fotografie, Film und Ausstellung.
Der Vortrag von Dr. Sarah Kleinmann widmet sich der Repräsentation nationalsozialistischer Täterinnen und Täter in sieben gegenwärtigen Dauerausstellungen in Deutschland und Österreich. Hierbei steht im Vordergrund, welche Deutungen für das Handeln der Täterinnen sowie Täter gegeben werden und inwiefern genderspezifische Darstellungen vorliegen.
Lukas Meissel präsentiert seine Forschungen zu SS-Fotografien aus KZs. Er analysiert ausgewählte Aufnahmen und interpretiert diese als Bildgenres, die von den SS-Fotografen zur Visualisierung ihrer Lager benutzt wurden. Die Fotos sind – so seine These – Teil der Verbrechen sowie Manifestationen des Blickes der TäterInnen.
377 Kleinbild-Negative aus dem Nachlass seines Großvaters dienen Nils Olger als Grundlage eines Dokumentarfilms. Ausgehend von den Entstehungsorten der Fotos rekonstruiert er die Verwicklung des Großvaters in Kriegsverbrechen der Waffen-SS als Knipser und Abteilungsarzt Walter Reders und hinterfragt die anschließende Strategie des Schweigens.